banner
Nachrichtenzentrum
Die ISO-Zertifizierung hilft uns, Vertrauen bei unseren Kunden aufzubauen.

Überarbeiteter VW ID.3: Höhere Qualität zu höheren Preisen

Apr 28, 2023

Volkswagen hat jetzt offiziell den überarbeiteten ID.3 vorgestellt, bei dem insbesondere die Qualität des Innenraums deutlich verbessert werden soll. Die Antriebsstränge bleiben (vorerst) unverändert. Wir hatten bereits die Gelegenheit, im Facelift-Modell Platz zu nehmen.

++ Dieser Artikel wurde aktualisiert. Bitte lesen Sie weiter unten weiter. ++

Der Premiere des überarbeiteten ID.3 ging eine ungewöhnliche Prozedur voraus: Anfang Dezember änderte VW den Konfigurator seines kompakten Elektroautos und fügte den Hinweis hinzu, dass die Lieferfrist bereits bis ins vierte Quartal 2023 verlängert wurde. Nach unserer aktuellen Planung werden wir den ID.3 zu diesem Zeitpunkt bereits in der weiterentwickelten Version produzieren, so dass wir zum Zeitpunkt Ihrer Lieferung das im Konfigurator bzw. Vertrag abgebildete Fahrzeug nicht mehr liefern können am Tag Ihrer Bestellung, sondern das bereits weiterentwickelte ID.3-Modell“, hieß es damals.

Mit anderen Worten: Der ID.3 in seiner bisherigen Form war zum geplanten Produktionsende bereits ausverkauft. Da VW nicht wollte, dass Kunden etwas bestellen, das dann in dieser Form nicht geliefert wird, hätten sie entweder einen Bestellstopp verhängen und den Konfigurator offline nehmen müssen. Oder sie hätten dem Kunden mitteilen sollen, dass sich etwas ändern würde – auch wenn er noch nicht genau sagen konnte, um welche Änderungen es sich handelt. Wolfsburg hat sich offensichtlich für die zweite Option entschieden.

Bei einem Preview-Meeting konnte sich electrive einen Eindruck vom Ergebnis dieser Modellpflege machen. Auch wenn die Änderungen an der Karosserie – wie anhand der veröffentlichten Skizzen vermutet wird – minimal sind, ist das neue Design auffällig. Oder zumindest, dass etwas anders ist. So sind beispielsweise die Scheinwerfer und weite Teile der Karosserie noch gleich. Der frischere Eindruck entsteht erst durch ein paar Details.

So wurde beispielsweise der vordere Stoßfänger neu gestaltet. Das „freundliche“ Gesicht mit dem „Lächeln“ des schmalen Lufteinlasses wurde neu interpretiert und an den Seiten des Stoßfängers durch vertikale Lufteinlässe für einen „Air Curtain“ ergänzt, der den Luftstrom um die Vorderräder verbessern soll – und sieht gleichzeitig etwas sportlicher aus. Die bisher dort positionierten Rauten sind komplett verschwunden, auch die Rautenfolierung ist an der C-Säule nicht mehr vorhanden. Zudem ist die Fronthaube nun komplett in Wagenfarbe gehalten, das schwarze Element am Übergang zur Windschutzscheibe ist verschwunden. Da auch der bisher vorhandene schwarze Streifen oberhalb des Kennzeichenhalters verschwunden ist, hat sich der Anteil lackierter Elemente an der Front deutlich erhöht.

Am Heck fallen die Änderungen weniger umfangreich aus. Lediglich die äußeren Elemente der Rückleuchten, die in die Karosserie integriert sind, wurden beleuchtet. Die Rückleuchten reichen zwar bis in den Kofferraumdeckel, bleiben aber dunkel, da VW auf die zusätzliche Verkabelung verzichtet und dort lediglich Reflektoren verbaut. Seitdem sich VW aufgrund der Rohstoffpreise und der Halbleiterkrise vom 30.000 Euro teuren ID.3 verabschiedet hat, ist das Budget nicht mehr ganz so knapp bemessen.

Der Strategiewechsel in puncto Sparmaßnahmen macht sich jedoch am deutlichsten im Innenraum bemerkbar. Hier wurde die Kritik an den großen Hartplastikplatten besonders laut – und das zu Recht, wie VW jetzt selbst zugibt und bereits Abhilfe angekündigt hat. Das Feedback der Kunden war eindeutig. Um den Grundpreis von 30.000 Euro zu erreichen, musste an vielen Stellen gespart werden.

Und es hat sich wirklich etwas getan, denn auch die Basisausstattung wurde deutlich aufgewertet: Der relativ konturlose Basissitz wird nicht mehr angeboten, die Mittelkonsole in ihrer einfachsten Variante entfällt und auch große Teile der Hartplastikverkleidung – im Im unteren Bereich ist weiterhin ein härterer Kunststoff verbaut, unter anderem aus Gründen der Robustheit. Die sichtbaren Elemente an den Türen und im Armaturenbrett bestehen nun jedoch aus einem geschäumten Material. Das sieht nicht nur hochwertiger und endlich der Preisklasse angemessener aus, sondern fühlt sich auch so an. Zumindest vorn, denn in den hinteren Türen kommen weiterhin die Hartplastiken zum Einsatz.

Neben der Aufwertung des Innenraums soll auch die Nachhaltigkeit gesteigert werden: Der ID.3 ist nun komplett tierversuchsfrei, selbst der Bezug des Lenkrads besteht nicht mehr aus Leder, sondern einer Nachbildung. Gleichzeitig wurde auch der Anteil recycelter Materialien erhöht, beispielsweise bei den Sitzbezügen, Teppichen oder dem Dachhimmel. Für die Türverkleidungen und Sitzbezüge kommt das Mikrofasermaterial „Artvelours Eco“ zum Einsatz, das zu 71 Prozent aus recyceltem Material besteht. Die andere ID. Auch die Modelle sollen ab 2023 mehr recycelte Materialien verwenden – im ID. Buzz, VW hatte einige recycelte Materialien eingeführt, die künftig auch im ID.4, ID.5 und dem kommenden ID.7 verwendet werden.

Die Lenkradabdeckung im ID.3 ist neu, das Lenkrad selbst jedoch nicht. Die von VW-Markenchef Thomas Schäfer angekündigte Rückkehr der Bedienknöpfe an den Lenkrädern ist im ID.3-Update noch nicht umgesetzt. Wie am Rande der Vorveranstaltung zu hören war, liegt dies nicht an bestehenden Lieferverträgen oder fehlenden Teilen. Bei der Entwicklung des gesamten MEB war der Einbau von Lenkrädern mit Tasten einfach nicht vorgesehen – die Elektronikarchitektur ist dementsprechend auch nicht darauf ausgelegt. Das bedeutet, dass tiefere Eingriffe notwendig sind, als nur ein anderes Lenkrad ab Werk einzubauen. Es wird kommen, aber später.

- WERBUNG -

Andererseits ist das vom ID.4 bekannte Zwölf-Zoll-Display auch im ID.3 serienmäßig. Im direkten Vergleich wirkt das bisher verbaute Zehn-Zoll-Display klein und veraltet. Die grundsätzliche Bedienlogik bleibt gleich, allerdings seien in der Menüstruktur diverse Kundenwünsche umgesetzt worden, sagt VW. Unter anderem befindet sich das Lademenü nun auf der ersten Ebene des großen Touchdisplays und ist informativer und aufgeräumter aufgebaut.

An den Batterieversionen Pro und Pro S wurden keine Änderungen vorgenommen und die Batteriegrößen mit 58 und 77 kWh Nettoenergieinhalt bleiben gleich. Der ID.3 Pro mit 58 kWh kommt im WLTP-Zyklus bis zu 426 Kilometer weit, der ID.3 Pro S mit 77 kWh soll bis zu 546 Kilometer weit kommen. Auch bei der Antriebseinheit gibt es (noch) keine Veränderung, es handelt sich um die bekannte permanent erregte Synchronmaschine (PSM) an der Hinterachse mit 150 kW Leistung. Erst mit dem ID.3 GTX wird es eine Neuerung bei den Antrieben geben.

In der Ankündigung heißt es, dass ein kleinerer Akku folgen wird. Hierzu liegen keine Einzelheiten vor. Es ist also unklar, ob es sich um ein Comeback der kurzzeitig angebotenen 45-kWh-Batterie handelt (was sehr wahrscheinlich ist) oder um eine neue Batterieoption. Ausschlaggebend dürften hier jedoch weniger die Batteriezellen als vielmehr die Halbleiter sein. Solange diese knapp sind und die Nachfrage groß ist, werden die verfügbaren Halbleiter tendenziell in den teureren Modellen verbaut.

Darüber hinaus hat VW beschlossen, im ID.3 einige „Funktionen auf Abruf“ einzuführen. Das heißt, die notwendige Hardware ist werksseitig installiert, aber nicht aktiviert. Dies kann entweder beim Kauf geschehen oder später hinzugefügt werden – entweder als Abonnement oder dauerhaft gegen eine einmalige Zahlung. Deshalb ist beispielsweise im neu gestalteten Frontstoßfänger des überarbeiteten ID.3 immer eine Kamera verbaut, auch wenn keine Assistenzsysteme gebucht sind, die die Kamera nutzen würden.

Zu den nachbuchbaren Funktionen gehören beispielsweise die Zweizonen-Klimaautomatik oder das Navigationssystem. Damit will VW natürlich Geld verdienen, aber auch die Flexibilität für den Kunden erhöhen. Wird das Auto beispielsweise hauptsächlich als Pendlerfahrzeug von einer Person genutzt, sind weder die Zweizonen-Klimaanlage noch das Navigationssystem wirklich notwendig – alternativ ist dank „App Connect“ auch die Navigation über Smartphone-Apps möglich. Wenn Sie diese Extras für Ihre Urlaubsreise wünschen, können Sie diese beispielsweise für einen Monat buchen. Oder wenn das Auto verkauft wird und als Familienauto statt als Pendlerfahrzeug genutzt wird, kann der Käufer die Extras trotzdem buchen.

Die genauen Preise für die „Functions on Demand“ stehen allerdings noch nicht fest. Aber sie werden sicherlich einen starken Einfluss darauf haben, ob das Angebot tatsächlich genutzt wird.

Andererseits ist schon jetzt klar, was das gesamte Auto künftig kosten wird – denn die Preise werden bekannt sein, wenn der Konfigurator im Dezember umgestellt wird. Der ID.3 Pro mit der 58-kWh-Batterie startet bei 43.995 Euro, das Vor-Facelift-Modell war mit dieser Batterie ab 38.000 Euro zu haben. Auch wenn das Basismodell mit 45 kWh zurückkommt, wird es es für 30.000 Euro nicht mehr geben.

Der überarbeitete VW ID.3 kann ab sofort in Großbritannien zu Preisen ab 37.115 £ bestellt werden. Zur Markteinführung stehen mit dem 58 kWh Pro und dem 77 kWh Pro S zwei Batteriegrößen und Ausstattungen zur Verfügung. Der ID.3 Pro S lässt sich innerhalb von 30 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufladen, mit einer Ladeleistung von bis zu 170 kW. während der ID.3 Pro 35 Minuten mit einer Ladeleistung von bis zu 120 kW benötigt. Der große Akku beschert dem ID.3 Pro S eine prognostizierte Reichweite von bis zu 559 km/347 Meilen.

Berichterstattung von Sebastian Schaal, Deutschland.

Infos per E-Mail, volkswagen.co.uk, volkswagen.co.uk (beide Update, Konfigurator)

- WERBUNG -(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Kommentar *

Name *

Email *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert *